Die Digitalisierung verändert den Schulalltag auch an den Sindelfinger Schulen, sie bedeutet
eine große Chance für die Zukunft unserer Bildung. Damit die Digitalisierung des
Bildungswesens gelingen kann, ist neben Hard- und Softwareausstattung auf Höhe der Zeit,
technischen Endgeräten, fundierten pädagogischen Konzepte zur Einbindung digitaler
Lehrinhalte und flächendeckender Breitbandversorgung das Vorhandensein von
leistungsfähigen WLAN-Verbindungen eine entscheidende Grundvoraussetzung.
Bereits am 3. September 2020 hatte unsere Fraktion eine detaillierte Anfrage zum Thema
Digitalisierung der Sindelfinger Schulen gestellt und bis heute keine Antwort auf die
konstruktiven Fragestellungen erhalten, die unter anderem den Ausbau des WLAN-Netzes an
den Sindelfinger Schulen betreffen.
Ferner erreichten uns zwischenzeitlich Zumeldungen von Bürgerinnen und Bürgern, die
weitergehende Rückfragen im Hinblick auf die Ausstattung der Schulen mit WLAN-Infrastruktur
und zur Vergabepraxis der Stadt Sindelfingen im IT-Dienstleistungsbereich aufwarfen; diese
Rückfragen sollen mit dieser Anfrage weiterverfolgt werden.
Wir fragen die Stadtverwaltung daher:
1. An welchen Sindelfinger Schulen sind derzeit WLAN-Accesspoints installiert und
wann erfolgte die Installation?
2. Wie viele Accesspoints sind derzeit an den Sindelfinger Schulen verbaut?
3. Um welche Gerätemodelle handelt es sich hierbei? Wurden durchgängig die selben
Accesspoints verbaut oder variieren die Modelle im Einzelfall?
4. Nach welchen Kriterien wurden die verbauten Accesspoint-Modelle ausgewählt; welche
Gründe sprechen gegen die Verwendung eines einheitlichen Modells und für eine
entsprechende Variation bei der Produktauswahl?
5. Kann die Verwaltung die Information bestätigen, wonach es sich bei den im
Stiftsgymnasium Sindelfingen verbauten Accesspoints um Geräte des Modells „Ubiquiti
UAP-nanoHD“ zum Kostenpunkt von ca. 150 € pro Gerät handelt; wohingegen am Gymnasium Unterrieden die Installation von 38 bedeutend teureren Geräten des
Herstellers Extreme Networks (Kostenpunkt: ca. 500 € pro Gerät) geplant ist?
6. Welche Gründe sprechen in besagtem Fall des Unterriedengymnasiums für eine
derartige Kostenabweichung im Vergleich zur Ausstattung am Stiftsgymnasium?
7. Sieht die Stadtverwaltung hier eine kostengünstigere Ausstattungsmöglichkeit, wenn ja,
welche?
8. Ist es im Rahmen der geplanten Ausstattung der Schulen mit Accesspoints und Switchen
von Nöten (wenn ja, in welchem Rahmen), neue Kabelkanäle zu verlegen? Könnten nicht
alternativ aus Gründen der Kostenersparnis bestehende Kabelkanäle für Strom und
Netzwerk benutzt werden und stattdessen einige weitere Accesspoints aufgestellt
werden?
9. Mit welchen Dienstleistungsunternehmen wurde bei der bisherigen Ausstattung der
Sindelfinger Schulen mit WLAN-Accesspoints / Switchen zusammengearbeitet;
wurde hierbei insbesondere (und wenn ja, in welchen Fällen) der Dienstleister
„INDASYS“ beauftragt?
10. Welche Kriterien werden von der Stadtverwaltung neben den Grundsätzen des
Vergaberechts bei der Auswahl eines Dienstleisters für Digitalisierungsprojekte anlegt?
11. Hat die Stadtverwaltung Kenntnis von (erheblichen) Kostenabweichungen zwischen
erfolgreichem Angebot im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens und späteren,
tatsächlichen Projektkosten bei bisherigen mit der Firma INDASYS abgewickelten
Digitalisiterungsprojekten in Sindelfingen?
12. Hat die Stadtverwaltung Kenntnis von sonstigen Problemen mit dem Dienstleister
INDASYS bei bisherigen, städtischen Digitalisierungsprojekten in Sindelfingen?
13. Lagen der Stadtverwaltung bereits über diese Anfrage hinausgehend Informationen
aus der Bürgerschaft zu Einsparpotenzialen bei WLAN-Accesspoints und Rückfragen zur
Auswahl des Dienstleistungsunternehmens vor?
Wir bitten um schriftliche Beantwortung.
gez.
Maximilian Reinhardt
stv. Fraktionsvorsitzender
im Namen der FDP-Frakti
Sehr geehrte Stadträtinnen,
sehr geehrte Stadträte,
Herr Stadtrat Reinhardt erkundigte sich im Namen der FDP-Fraktion am 23.11.2020 zum Thema WLAN-Accesspoints an den Sindelfinger Schulen.
Die Anfrage möchten wir gerne wie folgt, in Themenblöcken, beantworten:
1. Frageblock 1 („Access-Points – aktueller Stand“)
Wir verweisen auf die Sitzungsvorlage Nr. 309/2020, welche in der letzten Gremienrunde ausführlich behandelt wurde.
Die WLAN-Komponenten sind teilweise von unterschiedlichen Herstellern, sodass die Verwaltung eine Vereinheitlichung der WLAN-Komponenten anstrebt und diese mit dem Rahmenvertrag, der ausgeschrieben wird, perspektivisch umsetzt.
2. Frageblock 2 („Access-Points – Kosten“)
Am Stiftsgymnasium wurden in Eigenregie der Schule (über das Medienbudget) die WLAN-Access-Points des Modells „UAP-NanoHD“ beschafft.
Die Komponenten für die WLAN-Ausstattung am Gymnasium Unterrieden sind Teil der Gesamtausschreibung für die Sindelfinger Schulen. Welche WLAN-Komponenten somit u.a. am Gymnasium Unterrieden zum Einsatz kommen werden, kann Stand heute nicht gesagt werden. Das Ergebnis der Ausschreibung, die „herstellerneutral“ durchgeführt wird, bleibt abzuwarten.
3. Frageblock 3 („neue Kabelkanäle“)
Wir verweisen auf die Sitzungsvorlage Nr. 309/2020. Die Verwaltung beabsichtigt ein zweistufiges Vorgehen. Bestehende Kabelkanäle bzw. Netzwerkdatendosen sollen in der Stufe 1 genutzt werden. Für die flächendeckende WLAN-Versorgung aller Sindelfinger Schulen bzw. der Umsetzung der Stufe 2 werden neue Kabelkanäle bzw. die Installation von Netzwerkdatendosen voraussichtlich zwingend erforderlich.
4. Frageblock 3 („IT-Dienstleister“)
Grundsätzlich beachtet die Verwaltung die entsprechenden Vergabevorschriften und der wirtschaftlichste Anbieter, der entsprechend geeignet ist, hat den Zuschlag zu erhalten.
Die Firma Indasys ist seit vielen Jahren an zahlreichen der Sindelfinger Schulen Schulen tätig, da die Schulen im Rahmen ihres Medienbudgets eigenständig die Beauftragung der Firma Indasys veranlassen. Die Firma hat somit entsprechende Kenntnisse über die Netzwerkinfrastrukturen und die digitale Ausstattung von zahlreichen Sindelfinger Schulen.
Bei der Einzelbeauftragung der Firma Indasys durch die Schulen sind der Verwaltung einzelne Probleme bzw. Beschwerden bekannt. Daher plant die Verwaltung mittelfristig für den Bereich der IT-Betreuung aller Sindelfinger Schulen einen zentraler Wartungsvertrag mit einer IT-Firma. Die Schulen müssten dann keine Einzelaufträge mehr an verschiedene IT-Dienstleister erteilen und es wird eine zuständige Firma in einem definierten Kostenrahmen an allen Schulen tätig sein. Das führt dann gleichzeitig zu einer erheblichen Entlastung der Lehrerschaft an den Schulen. Ein solcher zentraler Wartungsvertrag bedarf aufgrund des Auftragsvolumens einer europaweiten Ausschreibung. Da aktuell die Priorität und der Fokus auf dem Abruf der DigitalPakt-Fördermittel liegt, hat die Verwaltung hierfür eine mittelfristige Umsetzung im Blick.
Aktuell entscheiden die Schulen noch eigenständig, welchen IT-Dienstleister sie über ihr Medienbudget beauftragen.
Ein Digitalisierungsprojekt mit der Firma Indasys wurde aktuell im Rahmen der Abwicklung des „Sofortausstattungsprogramms“ durchgeführt. Im Rahmen des im Sommer 2020 durchgeführten „Eilvergabeverfahrens“ ging lediglich ein Angebot eines IT-Unternehmens ein, um die Anzahl von ca.1.000 digitalen Endgeräten auszuliefern. Dieses Angebot stammte von der Firma Indasys. Im Zuge der Abwicklung des „Sofortausstattungsprogramms“ gab es leider zwischenzeitlich verschiedene Probleme, wie bspw. verspätete Lieferungen oder die Lieferung falscher Geräte. Die Verwaltung stand bzw. steht mit der Firma regelmäßig in Verbindung, um eine ordnungsgemäße Auftragserfüllung zur erreichen.
5. Frageblock 3 („Sonstiges“)
Die Verwaltung stand mit einem Sindelfinger Bürger zu den obenstehenden von der FDP-Fraktion angesprochenen Themen in Kontakt.