Ein Gesamtkonzept zur Müllreduktion in unserer Stadt

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir stellen folgenden Antrag:


Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine neue, ganzheitliche Konzeption zur
Müllvermeidung im öffentlichen Raum in Sindelfingen vorzulegen. Das Ziel muss sein, die
illegale Müllentsorgung auf öffentlichen Plätzen, insbesondere bekannten „Müll-Hotspots“
in Sindelfingen, Maichingen und Darmsheim (u.a. Goldbachsee, Grüner Platz, Klostersee,
Grillstellen, Bahnhofsumgebungen, öffentliche Parkplätze) zu vermeiden oder wenigstens
auf ein Mindestmaß zu reduzieren.


Hierbei können folgende Punkte berücksichtigt bzw. geprüft werden:


1.
„Mülltoni 2.0“: Anschaffung neu gestalteter Mülleimer im Stadtgebiet. Denkbar wären
größere und breitere Müllbehälter und/oder Klappdeckel an den Mülleimern.


2.
Erhöhung der Zahl von Mülleimern im öffentlichen Raum.


3.
Häufigere Leerungen der Mülleimer.


4.
Aufbau von Spezialmülleimern an „Müll-Hotspots“, beispielsweise Pizzakarton-
Mülleimer nach Herrenberger Vorbild.


5.
Intensivierung der Kontrollen des Ordnungsamtes an bekannten Müll-Hotspots.


6.
Einrichtung eines digitalen Meldesystems für illegal entsorgten Müll.


7.
Gezielte Ansprache und Aufklärung von Personen(-gruppen), die nach Erkenntnissen
des Ordnungsamtes überdurchschnittlich häufig für Müllverstöße verantwortlich sind

 

8. Verschärfung des Bußgeldkatalogs für illegale Müllentsorgung in Sindelfingen, bei
Unzuständigkeit ggf. Dialog mit Landkreis und Land über eine Verschärfung.


9.
Zusammenarbeit mit Schulen, Vertretern von Vereinen und ehrenamtlichen
Einrichtungen bei der Umsetzung von (lokalen) „Putzeten“ auf freiwilliger Basis.


10.
Vertiefter Dialog mit Sindelfinger Gastronomen über den Einsatz von
wiederverwendbarem To-Go-Geschirr (beispielsweise RECUP-Becher) und
Möglichkeiten der Verpackungsmüllreduktion.


11.
Einbeziehung der Pressestelle und des Social-Media-Teams der Stadt bei der Meldung
illegaler Müllentsorgung und der Aufklärung über Konsequenzen illegaler
Müllentsorgung.


Über die Umsetzung des Masterplans Sauberes Sindelfingen ist regelmäßig im
Gemeinderat und seinen Ausschüssen zu berichten, er ist gegebenenfalls laufend
fortzuschreiben und zu ergänzen.


Begründung:


Die „Vermüllung“ des öffentlichen Raums in den vergangenen Jahren in Sindelfingen nach
unserer Wahrnehmung leider zugenommen. Insbesondere an einschlägig bekannten
„Müll-Hotspots“, u.a. am Goldbachsee, am grünen Platz, am Klostersee, an Grillstellen
(beispielsweise am Skihang), in Bahnhofsumgebungen und auf öffentlichen Parkplätzen
(Aufzählung nicht abschließend) ist häufig „wilde“ Müllentsorgung zu beobachten.


Die Ursachen hierfür sind sicher vielschichtig – und wurzeln oftmals auch im mangelnden
Verantwortungsgefühl Einzelner. Dennoch gibt es zahlreiche kommunale
Handlungsspielräume, um der „Vermüllung“ entgegenzutreten. Hierfür bedarf es statt bloß
punktueller Ansätze (wie einer lokalen Erhöhung der Kontrolldichte) daher eines
ganzheitlichen und strategischen Maßnahmenpakets zur Vermeidung illegaler
Müllentsorgung in Sindelfingen, das geeignet ist, die vielschichtigen Probleme in den Blick
zu nehmen und zu lösen.


Mit freundlichen Grüßen

gez. Knapp, Reinhardt, Dr. Beyer, Dr. Baisch

FDP-Fraktion